Die Akademie der Bildenden Künste in München als eine ebenso vielschichtige wie disparate Ausbildungsstätte junger Nachwuchskünstler bietet bisher zwei zentrale Plattformen, mit denen sie an die Öffentlichkeit geht: die sogenannte AkademieGalerie in der U-Bahnstation Universität und die am Ende jedes Sommersemester stattfindenden Jahresausstellungen. Beiden Veranstaltungen spiegeln die „inneren Angelegenheiten" der Akademie der bildenden Künste selbst wider, die Präsentation der Studierenden und ihrer Werke. Bislang fehlt ein „Außenspiegel", der die internationale Kunstszene nicht nur in den Akademiekontext einbettet, sondern diesen Standard gleichzeitig einer interessierten lokalen und regionalen sowie nationalen und internationalen Öffentlichkeit in der Stadt München zeigt.
Hier setzt die Idee einer neuen Ausstellungshalle an: Ein kleines, aber gut organisiertes und kuratiertes Ausstellungsforum, das in regelmäßiger Folge herausragende Positionen zeitgenössischer Kunst einer jüngeren Künstlergeneration präsentiert, die gleichsam das internationale Niveau der Kunstszene nicht nur zu repräsentieren hat, sondern dieses in Zukunft maßgeblich mitbestimmt. Auch neu berufene Professoren der Akademie selbst (wie beispielsweise Olaf Nicolai oder Gregor Schneider) oder prominente Akademieabgänger (wie etwa Michael Sailstorfer oder Anna Witt) könnten hier ein Spielfeld bekommen. Last but not least sollte dieses Ausstellungsforum jungen, viel versprechenden Akademiestudenten selbst die Möglichkeit geben, hier den ersten „großen Auftritt" zu wagen. (Prof. Florian Matzner)